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Datum

3. April 2019

10 Merkmale einer guten Geschäftsidee

Würde man alle Ideen, die jemals von Gründern erdacht wurden – ob tatsächlich realisiert oder nicht – aufeinanderstapeln, würde der Ideenstapel wahrscheinlich bis zum Mond reichen. Da stellt sich schnell die Frage, was eine gute Geschäftsidee von einer schlechten unterscheidet.

Eindeutig beantworten lässt sich diese Frage nicht – schon gar nicht pauschal. 
Ich habe hier zumindest meine persönlichen Top-Ten-Merkmale einer guten Idee zusammengetragen. Dabei orientiere ich mich am Durchschnittsgründer, nicht an den Stars der Startup-Szene, die auf umfangreiche Unterstützungen zurückgreifen und daher auch Ideen durchboxen können, die es eigentlich schwer hätten.

Eine gute Geschäftsidee und ihre Eigenschaften

1. Einfach

Eine gute Geschäftsidee lebt von ihrer Einfachheit. Alles, was kompliziert, undurchsichtig und überladen ist, kannst Du nur schwer kommunizieren. Bei Software wird seit Langem nach einer guten Usability verlangt – dies gilt nicht weniger für andere Produkte oder Dienstleistungen!

Betrachte alles durch die Brille von Kunden oder – falls nötig – Investoren: Können sie den Nutzen Deines Angebotes leicht erfassen? Wird er sofort deutlich? Oder müssen sie erst stundenlang eine Gebrauchsanweisung studieren?

Die Menschen lieben es einfach. Nicht umsonst wird überall die Reduktion auf das Wesentliche propagiert.

2. Unwiderstehlich

Seien wir ehrlich – es gibt unzählige wahnsinnig gute Angebote zu fast allen Themenbereich auf dem Markt.

Wer da herausstechen möchte, muss mehr zu bieten haben als einfach nur ein weiteres gutes Angebot. Erschaffe etwas, was für Deine Kunden unwiderstehlich ist. Biete ihnen nicht einfach nur einen Nutzen, biete Ihnen ein ganzes Universum an Nutzen. Hau sie von den Socken.

Das heißt nicht, dass Du das Rad neu erfinden musst. Biete ihnen einfach mehr, als sie erwarten. Ein hervorragend Werkzeug dazu ist guter Content.

3. In einer Nische – je nach dem

Es ist  hilfreich, wenn Du Deine Geschäftsidee in einer Nische ansiedelst.

Wer sich ausgerechnet einen Markt aussucht, der schon dicht besiedelt und daher hart umkämpft ist, muss sehr viel Zeit und Geld in die Vermarktung seiner Geschäftsidee stecken! Selbst das ist keine Garantie dafür, dass sie wahrgenommen wird oder dass die Zielgruppe von einem bereits etablierten Anbieter wechselt.

Zugegeben, eine Garantie gibt es nie. Wer sich aber eine Nische aussucht, die noch nicht überlaufen oder – idealerweise – noch gar nicht besetzt ist, hat es natürlich deutlich leichter. 

Allerdings kommt jetzt das große ABER: Voraussetzung ist natürlich, es existiert eine Nachfrage, die groß genug ist, um das Geschäftsmodell zu tragen!

Wenn eine solche Nachfrage existiert, bisher aber kein Anbieter, wird man aller Voraussicht nach viel leichter Zugang zu den Kunden finden. Es kann aber auch sein, dass es genau deshalb keinen Anbieter gibt, weil es keine lukrative Nachfrage gibt! Hier musst Du sehr genau hinschauen.

4. Nachgefragt

Ohne Nachfrage braucht es kein Angebot, soviel ist klar. Produkte und Services, die niemand haben will, brauchst Du gar nicht erst anzubieten. Es gibt Möglichkeiten, Nachfragen zu erzeugen – durch geschickte Werbung zum Beispiel. Das ist allerdings risikoreich und aufwendig.

Eine Geschäftsidee, die sich von vornherein auf eine große Nachfrage stützen kann, hat es viel leichter. Wichtig ist, die Idee ganz nah an dieser Nachfrage weiter zu entwickeln – konsequent und von vorneherein.

Verlass Dich bei der Überprüfung, ob ein Bedarf existiert, nicht auf irgendwelche Statistiken.
Sprich mit den Menschen in Deiner potenziellen Zielgruppe! Frage nicht einfach, ob sie Dein Produkt kaufen würden. Viele Menschen sagen in so einem Fall schnell ja, ohne sich jedoch wirklich etwas unter dem Produkt oder dem Service vorstellen zu können.

Außerdem: Ich kenne einige Menschen mit unendlichen Listen von Dingen, die sie gerne irgendwann tun möchten. Interessanterweise machen sie es dann aber doch nie. Diese Frage bringt Dich daher nicht weiter.

Höre ihnen lieber in ihrer natürlichen Umgebung zu. Gehe an die Orte, an denen sie sich aufhalten. Lerne sie kennen.

Ob es einen Bedarf für Deine Idee gibt, erfährst Du durch geschickte Beobachtung und genaues Zuhören eher.

5. Vermarktbar

Deine Geschäftsidee kann noch so revolutionär sein – wenn sie sich nicht vermarkten lässt, hast Du ein Problem.

Zugegeben – mit dem richtigen Budget lässt sich fast alles vermarkten. Die Frage ist, ob Du dieses Budget zur Verfügung hast. Unterschätze niemals die Macht des Marketings und der Werbung! Viele Erst-Gründer, aber auch erfahrende Unternehmer mit neuer Geschäftsidee gehen davon aus, Ihr Angebot würde sich von allein herumsprechen und wundern sich dann, wenn die Kasse niemals klingelt.

Du musst von Anfang an einplanen, wie Du Deine Idee bekannt machen kannst. Wenn das nur mit einem millionenschweren Werbebudget funktioniert – solche Summen sind in der Werbung nicht selten – sollten all Deine Alarmglocken schrillen.

Manche Gründer kommen dann nämlich schnell zu dem trotzigen Schluss, Marketing sei ja eigentlich nicht so wichtig und verteilen einfach schnell ein paar Flyer. Nichts gegen Flyer, aber sie allein werden Dich nicht retten. Warum darfst Du die nicht einfach so in der Öffentlichkeit verteilt werden? Genau, weil sie meist einfach unbeachtet als Abfall auf dem Boden landen – das sagt schon viel aus.

Gestalte Dein Produkt derartig, dass Dein Marketing clever und lean sein kann.

6. Anders

Sei anders! Du musst Dich mit Deiner Geschäftsidee von anderen Anbietern abheben. Deine Idee muss mehr sein als eine weitere Tulpe in Holland.

Wenn Du der einzige Anbieter in einer Nische bist, ist dieser Punkt natürlich weniger wichtig, als wenn Du Dir die Nische mit ein paar weiteren Anbietern teilst. 
Wenn Deine Idee nicht in einer Nische liegt sondern in einem bereits gut besiedelten Marktsegment, musst Du in diesen Punkt sehr viel Energie investieren.

Was ist das Einzigartige an deiner Idee? Was macht sie unverwechselbar? 
Es muss keine Innovation sein! Vielleicht kannst Du auch einfach einen unschlagbar günstigen Preis oder sensationelle Lieferzeiten anbieten.

Irgendetwas an Deinem Geschäftsmodell muss anders sein. Wenn Du Dich von anderen Anbietern nicht unterscheidest, gibt es für Deine potenziellen Kunden keinen Grund, Dich den anderen Anbietern vorzuziehen.

Menschen sind bequem und ein Wechsel bedeutet Aufwand, der sich erkennbar lohnen muss, sonst nimmt ihn niemand auf sich.

7. Schrittweise wachsend

Ein Geschäftsmodell muss wachsen können – mit dem Markt, mit der Nachfrage, mit dem Kapital. Und mit Deiner Erfahrung.

Wenn Deine Geschäftsidee sich nur dann umsetzen lässt, wenn Du sofort eine riesige Fabrik aus dem Boden stampfst und direkt zu Beginn 120 Mitarbeiter einstellst, kann es schwierig werden. Es ist nicht unmöglich, aber zumindest komplizierter.

Gut, wenn Deine Idee sich Schritt für Schritt weiter ausbauen lässt und Du sie mit der Zeit um zusätzliche Features oder besondere Services ergänzt. Sehr gut, wenn Du sie dabei dicht am Kunden entwickelst.

Bootstrapping bietet sich in solch einem Fall an – das kontinuierliche, gesunde Wachstum aus vorwiegend eigenen Finanzreserven. So behältst Du die Zügel in der Hand und kannst flexibel und wendig steuern.

Manchmal ist es gut, erst einmal zu schauen, wie es sich anfühlt, David zu sein, bevor man zu Goliath wird.

8. Wirtschaftlich

Mit der Wirtschaftlichkeit steht und fällt Dein Geschäftsmodell.
Wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht stimmt, ist schnell Schluss mit dem Vergnügen.

Um auf den Punkt „Vermarktung“ zurückzukommen:

Wenn es mehr kostet, einen neuen Kunden zu gewinnen, als dieser Kunde an Umsatz in die Kasse spülen wird, ist das definitiv NICHT wirtschaftlich.

Prüfe auch alle möglichen Betriebskosten sehr genau. Hol Dir notfalls Hilfe von einem erfahrenen Berater. 

9. Skalierbar

Eine Geschäftsidee ist besonders interessant, wenn sie skalierbar ist. Es gibt viele Definitionen für Skalierbarkeit. 
Einfach ausgedrückt bezeichnet es die Fähigkeit eines Geschäftsmodells, problemlos zu wachsen.

Zwei extreme Beispiele verdeutlichen das schnell:

Wer eine Software entwickelt und vertreibt, hat ein leicht skalierbares Geschäftsmodell. Dann ist es nahezu egal, ob die Software täglich 10 mal oder 1000 mal gekauft wird! Die Verwaltung und der Kundenservice wachsen vielleicht irgendwann, aber die Software kann ohne großen Aufwand unendlich oft vervielfältigt werden.

Wer dagegen als niedergelassener Arzt selbstständig ist, kann nicht einfach so skalieren. Wenn er in zwei Stunden zehn Patienten behandelt, kann er nicht in der gleichen Zeit genauso gut 10.000 Patienten behandeln – auch wenn manche Krankenkasse das sicher wohlwollend begrüßen würde. 
Die Ressource, auf die es ankommt – seine persönliche Arbeitsleistung – ist begrenzt. 
Wenn er in seiner Praxis mehr Patienten auf gleichem Niveau behandeln will, muss er  sehr schnell mehr Personal einstellen oder er muss sich mit einem anderen Arzt zu einer Gemeinschaftspraxis zusammenschließen. 
Dafür werden möglicherweise größere Praxisräume benötigt und mehr Ausstattung. Das Wachstum ist hier deutlich schwieriger.

10. Zu Dir passend

Deine Geschäftsidee muss zu Dir passen. Sonst geht Dir schnell die Luft aus. Du musst sie authentisch präsentieren können, weil Du Dich sonst am Markt schwer tust. Aber Du musst Dich natürlich auch damit wohl fühlen, sonst vergeht Dir die Freude daran und das ganze Projekt ist zum Scheitern verurteilt. Denn wenn der Gründer nicht hinter seiner Idee steht, wer dann?

Du wirst sicher bemerkt haben, dass bei vielen Punkten die Vermarktung eine große Rolle spielt.

Daher kann man es nicht oft genug sagen:

Wer Marketing von Anfang an – von der Idee über die Produktentwicklung bis hin zur Kommunikation mit den Kunden – konsequent und clever integriert, hat es deutlich leichter, sein Business zu etablieren.

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